Schuhtick-Ausstellung – präsentierte Schuhgeschichte von 2008 bis 2013
Zwischen den Jahren 2008 bis 2013 faszinierte die beliebte Schuhtick-Ausstellung mit einer wahrlich einzigartigen Präsentation der verschiedenen Fußbekleidungen. Nicht nur moderne Trends fanden ihren Weg in die Ausstellung, sondern vor allem zeitgenössische und aufregende Schuhpaare, die unter anderem von Neandertalern, Heidi Klum und römischen Vorfahren getragen wurden. Das Ziel der Ausstellung war es, einen neuen Blick auf das vermeintlich alltägliche Kleidungsstück zu werfen und stattdessen eine ungewöhnliche und moderne Sichtweise zu präsentieren. Mit dabei: Die wichtigsten Highlights der Schuhgeschichte der vergangenen 40.000 Jahre.
Schuhtick – nicht nur eine Eigenart
Wer den Begriff „Schuhtick“ hört, denkt unweigerlich an die liebste Tätigkeit zahlreicher Frauen: Schuhe kaufen! Durchschnittlich 17,3 Paar Schuhe besitzt eine Frau und damit mal eben doppelt so viele Paare wie ein Mann. Genau aus diesem Grund gibt es nicht nur zahlreiche Anlaufstellen, um sich mehr neue Schuhe zuzulegen, sondern auch Veranstaltungen, Ausstellungen und Messen, um sich über die neuesten Trends zu informieren. Eine dieser Ausstellungen ist – bzw. war – die Schuhtick-Ausstellung, die nicht ohne Grund ihren einprägsamen Namen erhalten hat.
Die aufregendsten Schuhe der Geschichte
Die Schuhtick-Ausstellung ist allerdings bei weitem nicht nur eine Anlaufstelle für modische Trends gewesen – ganz im Gegenteil: Die Ausstellung präsentierte High Heels in modernen Farben, aber vor allem Treter verschiedener Zeiten. Eine Reise durch die Geschichte der beliebten Schuhwelt!
Veranstaltungsorte der Schuhtick-Ausstellung
Ihren Anfang nahm die Schuhtick-Ausstellung im Jahr 2008 – erstmals ausgestellt wurden die faszinierenden Werke im Übersee-Museum bis 2009 in Herne, gefolgt von einer Ausstellung in Mainz, Bremen und Bonn. Im Jahr 2013 wurde die Schuhwelt letztmalig im LVR-LandesMuseum Bonn präsentiert.
Ort | Zeitraum | Ausstellungsort |
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Herne | 06.12.2008 bis 05.07.2009 | LWL-Museum für Archäologie |
Bremen | 19.09.2009 bis 28.03.2010 (Verlängerung bis 11.04.2010) | Übersee-Museum Bremen |
Mainz | 27.06.2010 bis 09.01.2011 (Verlängerung bis 06.02.2011) | Landesmuseum Mainz |
Bonn | 20.09.2012 bis 10.03.2013 | LVR-LandesMuseum Bonn – Rheinisches Landesmuseum für Archäologie, Kunst- und Kulturgeschichte |
Schuhtick: Inhalt und Ausstellungsstücke
Der Hintergrund der Ausstellung ist die Präsentation zahlreicher Geschichten von Schuhen. Hierbei werden sowohl verschiedene Epochen als auch Stile präsentiert, um die Fußbekleidungen im Wandel der Zeit zu begleiten. Das Kleidungsstück, was gerade in der heutigen Zeit, nur noch alltäglich wirkt, hat dagegen zahlreiche Facetten. Es gibt viele Facetten und Bereiche, in denen sich Schuhe – je nach Modell – unterscheiden.
- Historie
- Status
- Macht
- Kunst
- Design
- Erotik
Die Schuhtick-Ausstellung präsentierte ihre Werke in ganzen zehn verschiedenen Kategorien, um eindrucksvoll zu zeigen, dass Schuhe nicht nur ein Status für Macht oder Glaube sein konnten und können, sondern auch eine Überlebenshilfe oder ein Manifest eines Musik-Stils.
Kategorie | Beschreibung |
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Überlebenshilfe | Präsentiert wurden unter anderem Sandalen und Fellstiefel. Um sich damals vor widrigen Umweltbedingungen zu schützen, wurden die ersten Schuhe hergestellt, da der Fußschutz des Menschen weitaus weniger schützend ausgeprägt ist, wie bei anderen Säugetieren. In den kälteren Regionen brauchten Menschen in Sibirien und Russland (Ausstellungsstück stammt u.a. von 1938) Schuhwerk, welches Füße vor Wasser und Kälte schützte. Auch das Ausrutschen auf den glatten Eisflächen wurde mit diesem Schuh wirkungsvoll verhindert und sicherte somit nicht selten das Überleben. |
Zeitzeichen Schuhe | In dieser Kategorie wurden Stücke präsentiert, die verschiedene Zeiten und Epochen wiederspiegelten. Dazu zählten beispielsweise Bastlatschen aus dem Schlick aus der Jungsteinzeit oder Lederschuhe aus der römischen Antike. Einige Werke waren u.a. auf 375 bis 425 n. Chr. datiert. |
Status & Macht | Dieser Abschnitt der Ausstellung präsentierte Schuhe, die aufgrund ihrer Träger zu einem Zeichen für Status und Macht wurden. Ein Beispiel ist der „Doc Martens“, der früher bereits sehr bequem und solide war, aber als Arbeiterschuh entwickelt wurde. Im Verlauf der Zeit wandelte sich der Schuh zu einem Zeichen für englische Skinheads, später wurde es zu einem Punk-Symbol. Auch hohe Schuhe symbolisierten bereits damals einen „besseren Rang“, damals allerdings nicht als High-Heel-Variante, sondern als Plateau-Schuh (beispielsweise in China als Stelzschuh von 1644 bis 1912). |
Sinnlichkeit & Erotik | Für viele Menschen lösen Füße und auch Schuhe eine große Neugierde und einen Reiz aus. Bereits die Römer waren der Ansicht, dass das bloße Hereinschlüpfen in einen Schuh symbolisch für die sexuelle Vereinigung steht. Auch um 1850 herum galten vor allem zierliche und schmale Schuhe als Ideal, was in China sogar die Heiratschancen erhöhte (weshalb einige adelige Familien zu radikalen Mitteln griffen, um die Füße kleiner und schmaler werden zu lassen). |
Glaube & Glück | Für die meisten Menschen stellen Schuhe eine schützende Funktion dar, für viele andere Menschen ist es allerdings auch ein magisches Objekt, eine Möglichkeit, Dämonen abzuwehren, Glück zu erfahren. In vielen Mythen, Bräuchen und auch Ritualen gehören Schuhe daher symbolisch dazu und sind auf verschiedene Art und Weise nützlich und positiv verknüpft. Auch in unserer heutigen Zeit tragen beispielsweise Babys oftmals Erstlingsschuhe, die (ohne das Laufen) noch keine schützende Funktion haben, aber dennoch Selbstbestimmung und Schutz des Kindes symbolisieren. Auch Hochzeitsschuhe gelten als großes Symbol – es gibt z.B. viele Menschen, die ihre Hochzeitsschuhe niemals verkaufen oder wegschmeißen würden, da sie fest daran glauben, dass die Ehe so lange hält, wie man die Hochzeitsschuhe aufbewahrt. |
Kunst & Design | Nicht immer sind Schuhe auch tragbare Objekte, sondern gelegentlich auch reine Kunstobjekte. Ein Beispiel ist Salvatore Ferragamo, der als Schuhmacher im Jahr 1935 kein Leder mehr beschaffen konnte und daher versuchte, ungewöhnliche Materialien (z.B. Zellophan, Kork oder auch Paketband) für die eigenen Schuhe einzusetzen. Solche Kreationen und freien Ideen beeinflussen die Schuhmode noch heute. |
Berühmte Schuhe | Viele Besucher der Schuhtick-Ausstellung fanden vor allem die berühmten Schuhe anziehend, die beispielsweise von Audrey Hepburn, Madonna, Sissi, Heidi Klum und vielen weiteren bekannten Gesichtern getragen wurden. Dabei stammten die Berühmtheiten nicht nur aus Film und Fernsehen, sondern auch aus den Bereichen Sport, Politik, Geschichte und auch Gegenwart. |
Arbeit & Sport | Bei einem Arbeitsschuh kommt es auf die Funktionalität, weniger auf das Design an – das war bereits früher so und hat sich bis heute gehalten. Präsentiert wurden in dieser Kategorie unter anderem auch Sportschuhe, beispielsweise die Fußballschuhe von Jürgen Klinsmann. |
Herstellung | Was wäre ein Schuh ohne seine Materialien: Genau aus diesem Grund widmete sich die Schuhtick-Ausstellung auch der Herstellung, die je nach Zeit mit Holz, Tierhäuten, Tierhaaren und Pflanzenfasern versehen wurde. Auch chemische sowie recycelte Materialien kommen für die Herstellung von Schuhen zum Einsatz. |
Musikbar | In zahlreichen Songs gehören Schuhe zum Mittelpunkt der Texte. Ob Hardrock, Rap, Country und weitere Stile – jede Musikrichtung wird unter anderem auch durch das passende Schuhwerk symbolisiert. Auch Erinnerungen sind nicht selten eng mit dem jeweiligen Schuhwerk verknüpft. |
Erfolge der Schuhtick-Ausstellungsjahre
Der Erfolg der Schuhtick-Ausstellung nahm seit dem Start von Jahr zu Jahr zu – allerdings wurde die beliebte Ausstellung dennoch nach dem Jahr 2013 nicht weiter fortgeführt. Zahlreiche Partner sorgten für nötige Spenden sowie auch private und öffentliche Leihgeber, die Exponate zur Ausstellung beisteuerten. Auch internationale Leihgeber, beispielsweise aus Italien, Frankreich, Ungarn und Belgien, trugen zur Verbesserung und weiterentwickelten Präsentation der Ausstellung bei.
2008 bis 2009 in Herne – 1. Ausstellung
Die allererste Schuhtick-Ausstellung fand im Dezember 2008 statt und lief bis in den Sommer 2009. Veranstaltet wurde die Ausstellung im LWL-Museum für Archäologie, welches in Westfalen als ein Archäologie-Schaufenster gilt. Das Museum in Herne ist sehr modern gehalten und wurde im Jahr 2003 eröffnet. Im Mai 2008, wenige Monate vor der ersten Schuhtick-Ausstellung, durfte sich das beliebte Museum bereits über den 400.000sten Besucher freuen.
Im ersten Jahr veranstaltete Germanwings außerdem ein passendes Gewinnspiel zur ersten Ausstellung, bei dem der Sieger eine Reise nach Mailand gewinnen konnte!
Zusammenfassung der 1. Ausstellung in Herne:
Zeitraum | 06.12.2008 bis 05.07.2009 |
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Ort | LWL-Museum für Archäologie in Herne |
Stücke | ca. 400 Schuhe |
Fläche | ca. 800 Quadratmeter |
Besucher | ca. 42.000 Besucher |
Damalige Öffnungszeiten | Dienstag, Donnerstag und Freitag: 9 bis 17 Uhr Donnerstag: 9 bis 19 Uhr Sonntag und Feiertags: 11 bis 18 Uhr |
Damalige Preise | Erwachsene: 5 Euro Erwachsene in Gruppen: 4 Euro Kinder, Jugendliche, Schüler sowie Ermäßigung: 3 Euro Familien: 11 Euro |
2009 bis 2010 in Bremen – 2. Ausstellung
Die zweite Ausstellung fand von 2009 bis 2010 im Übersee-Museum in Bremen statt. In diesem Museum werden zahlreiche Kombinationen der Natur-, Handels- und Völkerkunde umgesetzt. Die Dauerausstellung, in denen es unter anderem um Evolution, Ozeanien und weitere Inhalte geht, wird auf 8.200 Quadratmetern präsentiert. Erstmals wurde der generelle Ausstellungszeitraum, der von den Veranstaltern veranschlagt wurde, aufgrund der hohen Nachfrage um einige Tage verlängert.
Zusammenfassung der 2. Ausstellung in Bremen:
Zeitraum | 19.09.2009 bis 28.03.2010 (Verlängerung bis 11.04.2010) |
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Ort | Übersee-Museum Bremen |
Stücke | ca. 400 Schuhe |
Fläche | ca. 800 qm |
Besucher | nicht bekannt |
Damalige Öffnungszeiten | nicht bekannt |
Damalige Preise | nicht bekannt |
2010 bis 2011 in Mainz – 3. Ausstellung
Vom Sommer 2010 bis zum Jahresanfang 2011 präsentierte das Landesmuseum Mainz die dritte und damit auch vorletzte Schuhtick-Ausstellung. Auch diese Ausstellung wurde aufgrund des Interesses für das Thema verlängert – dieses Mal um fast einen Monat. Das Museum selbst ist im Herzen von Mainz gelegen und eines der ältesten bürgerlichen Museen, die Deutschland zu bieten hat.
Zusammenfassung der 3. Ausstellung in Mainz:
Zeitraum | 27.06.2010 bis 09.01.2011 (Verlängerung bis 06.02.2011) |
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Ort | Landesmuseum Mainz |
Stücke | ca. 400 Schuhe |
Fläche | nicht bekannt |
Besucher | nicht bekannt |
Damalige Öffnungszeiten | Dienstag: 10 bis 20 Uhr Mittwoch bis Sonntag: 10 bis 17 Uhr |
Damalige Preise | Normaler Eintritt: 9 Euro |
2012 bis 2013 in Bonn – 4. Ausstellung
Die letzte Schuhtick-Präsentation wurde in Bonn im LVR-LandesMuseum Bonn vorgenommen, dem Rheinischen Landesmuseum für Archäologie, Kunst- und Kulturgeschichte. Gegründet wurde das Museum im Jahr 1820 und präsentierte die Schuhwerke von 2012 bis 2013. Wenn es um kulturelle Schätze geht, so ist dieses Museum generell eine gute Anlaufstelle, da Schätze aus mehr als 300.000 Jahren präsentiert werden. Auch Sonderausstellungen sorgen in Bonn für viel Aufmerksamkeit, die von Zeit zu Zeit durchgeführt werden.
Zusammenfassung der 4. Ausstellung in Bonn:
Zeitraum | 20.09.2012 bis 10.03.2013 |
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Ort | LVR-LandesMuseum Bonn – Rheinisches Landesmuseum für Archäologie, Kunst- und Kulturgeschichte |
Stücke | ca. 400 Schuhe |
Fläche | ca. 800 Quadratmeter auf zwei Etagen |
Besucher | mehr als 50.000 Besucher |
Damalige Öffnungszeiten | Dienstag bis Freitag: 11 bis 18 Uhr Samstag: 13 bis 18 Uhr |
Damalige Preise | Normaler Eintritt: 8 Euro Ermäßigter Eintritt: 6 Euro Kinder bis 18: kostenlos Familien mit 2 Erwachsenen + Kind/er: 12 Euro |
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